Cannabis im Verkehrsrecht 2026 aus anwaltlicher Sicht

#FO25500
Onlineseminar
Termin:
16.03.2026
10:00 bis etwa 12:45 Uhr
Referent:
Bodo Michael Schübel
Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht
109,00 €
exkl. ges. MwSt.
freie Plätze

Die Legalisierung von Cannabis durch das Konsumcannabisgesetz (KCanG) hat auch erhebliche Auswirkungen auf das Verkehrsrecht. Dieses Seminar beantwortet wesentliche verkehrsrechtlichen Fragen zu Cannabis im Straßenverkehr nach der seit dem 01.04.2024 geltenden Rechtslage aus anwaltlicher Sicht.

Wie wirkt sich der neue THC-Grenzwert von 3,5 ng/ml Blutserum auf die Rechtslage im Straßenverkehr aus? Welche Sanktionen drohen bei Überschreitung, und wie verhält sich die neue Regelung im Vergleich zu bisherigen Grenzwerten und Alkoholgrenzen? Welche Konsequenzen ergeben sich für Fahrerlaubnisinhaber im Hinblick auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU)? Welche Erkenntnisse liefert der erste ECOCAN-Evaluationsbericht (Bundesgesundheitsministerium, 2025) zu den Auswirkungen des KCanG auf Verkehrssicherheit und Fahrverhalten?

Nachfolgende Fragestellungen stehen im Fokus des Seminars:

A. Kurzüberblick Konsumcannabisgesetz (KCanG)

·         Welche Änderungen bringt das KCanG im Kontext des Straßenverkehrs?

·         Wie sind die neuen THC-Grenzen rechtlich eingebettet (§ 44 KCanG)?

B. Wirkung von Cannabis auf den Straßenverkehr

·         Welche Beeinträchtigungen verursacht Cannabis wissenschaftlich nachgewiesen im Straßenverkehr?

·         Wie verhält sich die neue THC-Grenze (3,5 ng/ml) im Vergleich zu Alkoholgrenzen (z. B. 0,2 Promille)?

C. Rechtslage: Verbot von Cannabis im Straßenverkehr

•         Wie gestaltet sich die Rechtslage vor und nach dem 01.04.2024?
 o § 24a Abs. 1a StVG: THC-Grenzwert und Sanktionen bei Überschreitung.
 o § 24a Abs. 4 StVG: Ausnahmen für medizinisches Cannabis.
 o § 24c StVG: Alkohol- und Cannabisverbot für Fahranfänger.
 o § 4 BKatV, Anlage 4 FeV: Fahrverbote und Maßnahmenkatalog.

•         Welche Sanktionen drohen bei Verstößen?
 o Bußgelder nach BKatV Nr. 242–242.2.
 o Entzug der Fahrerlaubnis (§ 3 Abs. 1 StVG, § 46 FeV).

•         Wie handhaben andere Länder THC-Grenzwerte im Straßenverkehr?

D. Rechtsprechung: Cannabis im Straßenverkehr nach neuem Recht

•         Welche Leitentscheidungen zur alten Rechtslage sind relevant?

•         Wie reagiert die Rechtsprechung auf die Änderungen durch die neuen Grenzwerte?

E. Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

•         Abgrenzung zwischen Ordnungswidrigkeit und Eignungszweifeln.

•         Neue MPU-Kriterien für Cannabiskonsum nach dem KCanG.

•          Rechtsprechung zu Fahreignung, Abstinenznachweisen und Wiedererteilung.

F. ECOCAN-Evaluationsbericht 2025

·         Zentrale Ergebnisse zur Verkehrssicherheit und Konsumverhalten.

·         Bedeutung für Rechtsprechung und behördliche Praxis

·         Empfehlungen der Bundesregierung und erste Reaktionen der Länder.

Das Seminar richtet sich an Rechtsanwälte und Fachanwälte für Verkehrsrecht, Richter und die in der Praxis mit der Materie befassten Mitarbeiter von Ordnungs- und Verkehrsbehörden, die ihre Expertise hinsichtlich der Auswirkungen von Cannabis auf das Verkehrsrecht vertiefen möchten, mit dem Ziel, auch im fachlichen Austausch mit den Seminarteilnehmern praktische Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.